Aus Sicht der Geologie sind "Moore" Gebiete mit einer mindestens 30 cm mächtigen Torfschicht. "Torfe" sind nicht oder nur teilweise zersetzte Pflanzenreste. 100 cm Torfschicht wächst in tausend Jahre!
Moore zählen heute in Deutschland zu den stark bedrohten Lebensräumen.
Eines der letzten erhaltenen Feuchtbiotope in Ostwestfalen ist das Große Torfmoor im Kreis Minden-Lübbecke. Seine Entstehung ist gekennzeichnet durch Verlanden eines Sees, Bildung ausgedehnter Sumpfzonen, Flachmoore mit Erlenbruchwälder und Schilfpartien sowie ein sich darauf aufbauendes Hochmoor. Und wer einmal über den Horizont Ostwestfalens hinaus schauen möchte:
Im nördlichen Europa, in Westsibirien und Nordamerika, sowie in den feuchten Tropen gibt es großflächige Moorlandschaften. Weltweit nehmen Moore etwa drei Prozent der Landfläche ein! Diese Moorflächen speichern etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Waldregionen zusammen. Werden sie zerstört, entweichen große Mengen des klimarelevanten CO2. Geschädigte Moore gehören damit zu einer der größten Treibhausgasquellen. Nur wird dieses Problem verkannt oder ignoriert. Die Zerstörung der Moore führt außerdem zu einem dramatischen Artenrückgang. Viele seltene und hochspezialisierte Pflanzen, die wahre Hungerkünstler sind, konnten jahrhundertelang konkurrenzlos wachsen. Durch klimabedingte Veränderungen und den großflächigen Verlust der Moore werden diese gefährdeten Arten nun bedingungslos verdrängt. Andere Biotope als Ausweichflächen sind nicht vorhanden.
Leider spielt Moorrenaturierung nach wie vor eine zu kleine Rolle. Mit diesem Bildband möchte ich einen Einblick in die Schönheit und Faszination dieser einzigartigen Landschaft schaffen und somit einen kleinen Beitrag zum Moorschutz leisten.