In der westfälischen Stadt Wiedenbrück, waren Kunsthandwerk und Gewerbefleiß schon seit Jahrhunderten zu Hause. Diese Ausrichtung erfuhr in den Jahren 1845 bis 1920 mit der Gründung und Ansiedlung von über 25 Werkstätten für sakrale und profane Kunst eine bemerkenswerte Entwicklung.
Die Kunsttischler, Altarbildhauer, Maler, Polychromeure und weiteren Kunsthandwerker arbeiteten in verschiedenen Werkstätten arbeitsteilig und im gesamten Stadtgebiet als Netzwerk. Diese spezielle Arbeitsweise ist in der Wirtschafts- und Kunstgeschichte Deutschlands einmalig.
In der Wissenschaft spricht man dabei von der “Wiedenbrücker Schule”, die auch Ausbildung, Marketing und Vertrieb ihrer Produkte und Förderung der Nachwuchskräfte berücksichtigt.
Der aus dem benachbarten Herzebrock stammende Bildhauer Caspar Ritter von Zumbusch schickte wegen der herausragenden Qualität der Ausbildung und des Handwerks in Wiedenbrück, seine Wiener Studenten gerne hierhin, um das praktische künstlerische Arbeiten zu lernen.